Page 60 - Das Zelthandbuch 2017
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Die Geschichte vom Niak
DIE IDEE, zwei Zeltmodelle zu vereinen, brachte uns zum Niak: Das Einmannzelt Unna der Kategorie Red Label verlieh dem Niak die Grundform, und der Erfolg des Yellow Label Solozelts Enan machte deutlich, dass es Zeit für einen leichteren Nachfolger wurde – einem selbsttragenden Dreisaisonzelt 
„Das Unna ist seit langem sehr beliebt”, sagt Bo Hilleberg  „Da es keinen Vorraum hat, ist das Innenzelt etwas größer  Oft wird es von zwei Personen benutzt, und die vermissten verständlicherweise eine Apsis ” Für das Niak war das einfache und geräumige Unna eine ausgezeichnete Vorlage, aber es fehlte der zusätzliche Stauraum 
Die Erfahrungen mit dem Enan zeigten deutlich, wie viel wir an der Gewichtsschraube drehen durften  Viele unserer Kunden mögen Gewichtsfanatiker sein, aber niemals würden wir die für den vorgesehenen Zweck notwendige Stabilität einbüßen, nur um ein paar Gramm am Zelt einzusparen, damit es besser ankommt  Wir wussten, dass ein vollwertiges 3-Saisonzelt in selbsttragender Konstruktion immer noch recht leicht sein konnte und sich durchaus für viele Abenteurer eignen würde 
Wie das Enan, hätten wir auch das Niak leichter bauen können  Aber es hätte so nicht unsere Prinzipien erfüllt  Und Hand aufs Herz: mit 1,7 kg ist es bemerkenswert leicht  Wie alle Zelte der Kategorie Yellow Label besteht das Niak aus Kerlon 1000 Außenzeltgewebe und 9mm-Gestänge, wobei bogenförmige Aussparungen entlang der Außenzeltkanten zur konstanten Belüftung beitragen (übrigens auch eine Neuerung an den für 2017 aufge- frischten Zeltmodellen Anjan, Anjan GT und Rogen)  Vor der Einführung haben wir das Niak zwei Jahre lang auf über 250 Zeltnächten in Skandinavien, den USA, sowie in den Alpen und in Schottland ausgiebig getestet 
Anfangs präsentierten wir das Niak mit dem Zusatz “1 5”: Als geräu- miges Zelt für Alleinreisende, und groß genug, um es für zwei Personen zu verwenden  „Es ist schon etwas länger her  Wir hatten gerade das Unna
Niak Benutzer
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neu auf den Markt gebracht”, erinnert sich Bo  „Petra und ich trafen auf einer Skitour zwei recht große Jungs, die sich ein Hillebergzelt teilten und völlig hingerissen vom neuen Zweiermodell waren  Nun, wir waren etwas verwirrt, da wir doch gar kein neues Zweipersonenzelt herausgegeben hatten  Aber nein, sie meinten das Unna  Sie waren überglücklich damit! Diese Geschichte blieb mir im Gedächtnis haften und trug zur Idee zum Niak bei: Einem geräumigen, leichten Zelt, das man alleine oder zu zweit nutzen konnte ” Nach einigen Testläufen erkannten wir, dass das Niak ohne ein Mehr an Gewicht etwas breiter sein konnte, gerade genug für zwei Personen  So entwickelte sich aus dem Solozelt für komfortbetonte Grammjäger das leichte Zweipersonenmodell Niak 
Da es über nur einen Eingang mit einer Apside parallel in Liegerichtung verfügt, ist es etwas weniger komfortabel als unsere 2-Personenmodelle  „Vor einigen Jahren hatten wir bereits ein Zweier-Ganzjahreszelt mit dem Namen Niak, welches eine ähnliche Form wie das neue Niak hatte  Allerdings nahmen wir es aus dem Sortiment, da es für seine Größe etwas zu schwer war”, bekennt Bo  „Das heutige Niak ist wegen seines niedrigen Gewichts sehr begehrt  Zwar ist es per De nition ein Zweipersonenzelt, dennoch legen sich die meisten ein Niak als Solozelt mit dem Hintergedanken zu, es auch zu zweit zu verwenden  Sind zwei Erwachsene länger unterwegs, eignet sich bestimmt so manch anderes unserer Zweipersonenmodelle viel besser  Es sei denn, sie möchten sich sehr nahe kommen!”
Niak emp ehlt sich geradezu für Paare, die ein stabiles und sehr leichtes Dreisaisonzelt suchen  Ein Mitarbeiter ist 1,96 m groß und konnte zusammen mit seiner Partnerin (175 cm) im Niak recht bequem übernach- ten  Ebenso sind Emma Forsell und Linnéa Grahn von Mind for Adventure mit ihrem Niak glücklich  Immerhin absolvierten sie nach 24 sehr nassen Tagen einen 900 km-Abenteuerlauf entlang der Nordwestküste Schottlands und trugen die gesamte Ausrüstung immer mit sich 
Mind for Adventure
Mind for Adventure wurde 2013 von Linnéa Grahn und Emma Lockhart ins Leben gerufen, da die beiden Schwedinnen an Expeditionen und Abenteuerrennen teilnehmen wollten  Linnéa wohnt in Stockholm und ist erfahrene Abenteurerin – sie war sogar schon mit Ola Skinnarmo in der Arktis  Nachdem Emma einige Jahre in Neuseeland und Kanada lebte, ist sie nach Norwegen gezogen  Nun kann sie ihr Hobby ausleben und mit ihrem Hundeschlittengespann die Hardangervidda durchstreifen  „Im Sommer 2015 haben wir Schottlands Wildnis von Nord nach Süden durchquert”, erzählen die Zwei  Auf der 24-tägigen “Scotland End to End”-Tour legten sie knapp 900 km zurück, von Cape Wrath im Norden bis zum Mull of Galloway im Süden  „Da wir die gesamte Ausrüstung immer dabei hatten, konnten wir völlig unabhängig unsere Route durch die unbesiedelte und unglaublich schöne Landschaft wählen”, erinnern sie sich  „Wir wissen, wie wichtig gute Ausrüstung ist und wie entscheidend sie zum Erfolg beiträgt  Das Zelt für dieses Abenteuer sollte nicht nur zuverlässig, sondern auch leicht genug zum Rennen sein  Das Niak war unkompliziert, robust, leicht und trocknete schnell  Es war uns auf dieser Expedition eine große Hilfe  Auch wenn wir diesen Sommer auf Schottland sehr nass in unserer Erinnerung haben werden, sind wir vom Niak absolut überzeugt  Wir lieben es und werden es für unsere kommenden Leichtgewichtstouren verwenden  Wir sind echt froh, dass wir uns für das Niak entschieden haben  Dieses Zelt haben wir wirklich oft gelobt – sowohl während unserer Schottlandtour, als auch danach ” (Mehr unter mindforadventure com)
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